Jornal Evangélico Luterano

Ano 2010 | número 728

Quinta-feira, 21 de Novembro de 2024

Porto Alegre / RS - 08:45

Deutsche Seite - P. Lindolfo Weingärtner

Was soll ich tun?

   Es gibt seit gut einem Jahrzehnt einen kleinen Apparat, den GPS (soviel wie Globales Positionierungs-System), mit dem man bis auf zwei Meter genau feststellen kann, wo man sich auf der Erde befindet. Ich kann mich also im dichtesten Urwald verlaufen, und der Apparat zeigt mir jederzeit an, wo ich bin. Schiffe auf dem Meer, Flugzeuge in der Luft. Karavanen in der Wüste: sie alle können jederzeit von dem kleinen Wunderwerk erfahren, wo sie sich befinden.
   Man kann dieses GPS, richtig programmiert, auch in ein Auto einbauen, und da sagt es mir, wie ich fahren muss, wenn ich ein bestimmtes Haus in einer bestimmten Straße erreichen will.Der Apparat kann sogar sprechen: “Noch 50 Meter weiter, bei der nächsten Ampel müssen Sie rechts fahren”. ”Noch 80 Meter, dann links einbiegen und dann immer geradeaus.” Wenn man dem GPS getreulich folgt, landet man an seinem Ziel. Ja, unsere Technik hat Fortschritte gemacht. Wenn das einer unseren Großeltern erzählt hätte! Sie hätten wohl mit dem Kopf geschüttelt und gesagt, dass das Zukunftsträume sind, die nie in Erfüllung gehen!
  Wenn es doch auch einen solchen Apparat für unseren Lebensweg gäbe! Wäre dann unser Christenleben nicht viel leichter? Man wüsste immer, was zu tun ist, was Gott im Augenblick von einem will, und damit wäre doch alles geklärt!
   Ja, was soll ich tun! Es ist vielleicht die älteste Menschheitsfrage überhaupt. Eigentlich ist sie ein Hinweis auf Gott – denn ich bekenne damit, dass ich nicht selber sagen kann: Ich soll! Aber weshalb hat Gott seine Menschenkinder nicht vorprogrammiert, sie nicht festgelegt auf einen bestimmten Weg? Wir können wohl sagen, dass Gott keine Automaten wollte.
 

*** Warum hat Gott uns nicht vorprogrammiert,
uns nicht festgelegt auf einen bestimmten Weg?
***

  
   Er hat uns das innere Zeugnis des Heiligen Geistes gegeben, das uns seinen Willen bezeugt. Er hat uns sein Wort gegeben. Aber wie heißt es in der Schrift? “Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Wege” (Psalm 119.105). Das heißt doch, ich muss selber entscheiden, wo ich hintrete, wo ich meinen Fuß hinsetzen will. Es gehört zu meinem Menschsein, dass ich meinen Weg in Freiheit gehen kann.
  Auch die Stimme meines Gewissens, auch das innere Zeugnis des Heiligen Geistes heben diese Freiheit nicht auf. Doch mein Fuß tappt dabei nicht im Dunkeln. Das Wort Gottes ist meines Fußes Leuchte, Es ist bedeutsam, dass im Psalm 119 das Wort Gottes nicht als ein geistiges Licht dargestellt wird, das unsere theologischen Gedanken erhellt, sondern als eine Laterne, (eine Taschenlampe...) “für meine Füße”. Es will verhüten, dass ich falsche Tritte tue, dass ich hineinpatsche in eine Dreckpfütze, dass ich in ein Loch tapse und dabei womöglich auf dem Wege liegenbleibe.
   Und nun zum Schluss noch eine kleine Berichtigung: Es gibt doch einen GPS auf dem Weg der Kinder Gottes. Gott weiß, wo wir sind, auch ohne Apparat, wenn wir ihn anrufen, in jedem Augenblick unseres Lebens. “Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen (Psalm 50.15). Sein väterliches Herz sagt ihm, wo ich zu finden bin. Ich weiß, dass ich mich darauf verlassen kann.

Die 40 bisher erschienenen Artikel von Lindolfo Weingärtner, vom Verfasser ins portugiesische übersetzt, sind in `Buchform erschienen`. Sie können durch Encontro Editora und Editora Sinodal bezogen werden.

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