Im Andenken an
H e i n e r D a u c h
04.06.40 +31.10.12
Viele Menschen haben in unserem Leben Spuren hinterlassen, die uns helfen, unsere gemeinsame Geschichte nachzuzeichnen. Unter ihnen strahlt das Gesicht von Heiner Dauch in einzigartiger Deutlichkeit. So groß und weitreichend sein Engagement war, so groß ist auch unsere Dankbarkeit für die vielen Dinge, die wir gemeinsam erreicht haben. Aber es ist nicht nur die gemeinsame Zeit mit ihm, die das Besondere ausmacht, sondern auch der Raum, den er abgesteckt hat. Ein Lebensraum, der uns prägt.
Schon in der Schule war er jugendlicher als die anderen Jugendlichen. Eine echte Herausforderung für die Jungen und Grund zur Bewunderung seitens der Mädchen. Die Auserwählte war Helge, sie nahm den Platz an seiner Seite ein und schloss den Burschen in ihre Arme.
Auch später, als er den Herausforderungen des Berufes entgegentrat, behielt Heiner seinen jugendlichen Schwung – ungeachtet der gewonnenen Reife und der Verantwortung, die er an den verschiedensten Fronten bewies. Die Jugendlichkeit hatte gegenüber dem „gesetzten Leben“ immer die Oberhand. Wann immer das Leben es gut mit ihm meinte, war er an der Seite der Familie, der Töchter und Söhne, war mit ihnen auf Wanderwegen, bei Camps, am Strand oder in Monte Verde…. Bei den großen Familientreffen, mit den Sängerinnen und Sängern im Chor, oder mit Freunden und Kollegen.
Aber auch in schwierigen Zeiten, die Geschick und Anstrengung erforderten, war er gut aufgestellt: an der Spitze der Familie, der Firmen und der Institutionen, die er zu leiten half. Er fand immer ein Zeitfenster in seinem vollen Terminkalender. Wenn er sich einbrachte, konnten auch die größten Herausforderungen seinen positiven und tatkräftigen Einsatz nicht bremsen. Es waren nicht die Umstände, die in erster Linie seine Art und Weise bestimmten. Sein innerstes Wesen war es, das allen Schwierigkeiten, die sich ihm in den Weg stellten, trotzte. Heiner hatte etwas, das sich über Einschränkungen und Begrenzungen hinwegsetzte. Und somit hat er mit seinem Wesen und seine Gaben so etwas wie einen „Brückenkopf“ geschaffen, der uns offen alle Herausforderungen annehmen läßt, welcher Art sie auch sein mögen. Niemals hörte er auf neugierig zu sein oder verlor den Willen sich überraschen zu lassen. Er zeigte eine beeindruckende Kombination von Entschlossenheit und heiterer Gelassenheit. Mehr noch: über alle Grenzen hinaus ging seine Neugier in eine ehrliche Gastfreundschaft über. In diese Gastfreundschaft hat er uns alle eingeschlossen und uns so das Gefühl gegeben jemand ganz Besonderes zu sein. Wie könnten wir jemals sein breites Lächeln vergessen, so warm und so einzigartig!
Heiner hat in uns allen einen festen und grenzenlosen Glauben wachgerufen. Die Schwere des Verlusts vermag nicht den Reichtum seines Wesens von uns zu nehmen. Heiner war eine große Inspiration für viele und half uns etwas ganz Grundlegendes zu verstehen: Wir können den Tod seines absoluten Anspruches berauben, er hat keine Macht über uns. Gott kannte und segnete Heiner mit seiner Art und seinem Wesen und wir alle sind Zeugen dafür!
Hermann Wille
São Paulo, Oktober 2013