1. Die IECLB bekennt ihren Glauben an den Herrn der universalen, einen, heiligen und apostolischen Kirche (Verfassung, Art. 2). Sie weiss sich dazu berufen und gesandt, an Gottes Mission in der Welt in Zusammenarbeit mit anderen Kirchen teilzunehmen.
2. Als Kirche Jesu Christi in Brasilien (Verfassung, Art. 1) hat sie den Auftrag, vorwiegend und in allen möglichen Formen das Reich Gottes im sozialen und politischen Kontext, in dem sie sich befindet, zu verkündigen.
3. Auf Grund ihres Selbstverständnisses als Glied am Leib Christi zusammen mit andern Kirchen, besonders denjenigen, die zum Lutherischen Weltbund gehören, weiss die IECLB sich aufgerufen, mit diesen Kirchen Lebens- und Glaubenserfahrungen, Mittel und Bedürfnisse zu teilen.
4. Dieses Kirchenverständnis, das die Mission und das Zeugnis als gemeinsamen Auftrag von Jesus Christus annimmt, kann im Prinzip auf die Unterzeichnung von Vereinbarungen und Verträgen zwischen Kirchen verzichten.
5. In diesem Geist muss die IECLB die Freiheit haben, ihre Mittel und Möglichkeiten spontan anderen Kirchen anzubieten; andererseits muss sie auch die Freiheit haben, die Angebote von anderen Kirchen anzunehmen und auch ausdrücklich um deren Mitarbeit und Beteiligung an der Mission zu bitten.
6. Aus historischen Gründen schätzt die IECLB Formen engerer und intensiverer Zusammenarbeit und Konvivenz mit bestimmten Kirchen. Aber auch diese Formen müssen immer wieder Evaluierungen und Revisionen unterzogen werden.
7. Im Sinne dieser Position müssen Dialoge mit den anderen Kirchen (mit oder ohne Vereinbarung) gepflegt werden, um neue Formen der gemeinsamen Beteiligung an der Mission Gottes zu praktizieren.
Boletim Informativo (Amtliche Mitteilungen) 105, 08/04/1988