Grusswort von Bischof Gerhard Ulrich - Nordelbische Ev. Luth. Kirche

Concílio 2010 - Foz do Iguaçu - PR

22/10/2010

Sehr geehrter Herr Präsident Altmann,
hohes Präsidium, Sehr geehrte Synodale
liebe Schwestern und Brüder!

Es ist mir eine grosse Ehre, Ihnen heute die Grüsse der Nordelbischen Kirche zu überbringen und auf dieser Synode zu Ihnen zu sprechen.

Und ich überbringe Grüsse der Evangelischen Kirche in Deutschland: viele in Deutschland begleiten dieses Konzil mit Gedanken und Gebeten. Die Evangelische Kirche dankt insbesondere Ihnen, lieber Bruder Altmann, für gute Zusammenarbeit und für die solide Gestaltung der Partnerschaftsbeziehungen in den vergangenen acht Jahren. Wir sind gewiss, dass auch in Zukunft der theologische Austausch unsere Kirchen bereichern wird, dass der Personalaustausch und die Ökumenische Bewegung weiter kraftvoll gestaltet werden.

Seit 1992 gibt es Beziehungen zwischen unseren Kirchen. Damals begann Lothar Carlos Hoch als erster Mitarbeiter aus ihrer Kirche seinen Dienst in unserer Kirche. Schon vorher gab es zahlreiche Begegnungen. Mitarbeiter und Freiwillige haben wir ausgetauscht und Gemeindemitglieder unserer Kirchenkreise haben Gemeinden und Diözesen bei Ihnen besucht und umgekehrt. Gerade war eine Gruppe aus der Sinodo do Vale de ltajaí im Kirchenkreis Nordfriesland zu Gast. Seit mehr als 20 Jahren unterstützen Gemeinden aus der nördlichen Region unserer Kirche das Projekt Alphabetisierung von Frauen in São Leopoldo. Noch sehr intensiv sind meine Erinnerungen an meinen Besuch im Jahr 2002 hier in Brasilien. Damals haben wir in Porto Allegre in einem Gespräch mit der hiesigen Kirchenleitung den Anstoss gegeben fur die Festigung unserer Partnerschaft.

Lothar Hoch und Ari Knebelkamp haben unserer Arbeit wichtige Impulse gegeben, Geraldo Grützmann ist nun seit 7 Jahren bei uns und lebt in unserer Kirche. Von ihnen haben wir Lieder gelernt, vor allem aber eine eigene Form der Spiritualität in den Andachten, bei denen sich die Auslegung mit dem konkreten sozialen Fragen verbindet. Gemeindemitglieder bei uns haben in Seminaren zu Brasilien erlebt, dass unser Glaube in einem engen Zusammenhang mit politischen Fragen steht und nicht unparteilich ist. Fragen, die angesichts der Globalisierung wichtiger werden. Und wir haben immer wieder in der Ökumene, hier wie andernorts, gelernt: der Geist Gottes, seines Verheissungen und Gebote verbinden uns über tausende Kilometer hinweg. Seine Kraft und sein Wort ist grenzenlos: wir sind ein Leib in der einen Welt ,,Zieht an den neuen Menschen, der von Gott geschaffen ist in Gerechtigkeit und Heiligkeit - so sagt es der Epheserbrief (4,25). Die Herausforderung dieser Mahnung des Apostels Paulus ist uns in den Jahren der Begegnung und des Austauschs gemeinsam wichtig geworden.

Jetzt wird es Zeit, die gewachsenen Beziehungen auch formell in eine Partnerschaft zu Uberführen. Wir knüpfen damit auch an die Geschichte lhrer Kirche an, in der die einwandernden Deutschen in Brasilien ihr lutherisches Bekenntnis mitgebracht haben. Wir wollen weiterhin gemeinsam mit lhrer Kirche unseren Weg als Kirche durch die Zeit gehen, Begegnungen gestalten und fördern und den Austausch mit Ihren Hochschulen und Ausbildungsstatten intensivieren.

Der Dialog zwischen Süd und Nord ist uns wichtig, da wir sehen, dass wir in unserer heutigen Welt einander so nahe gerückt sind und voneinander abhängen. Daher müssen wir als Kirchen bisweilen auch gemeinsam handein und uns verabreden, welche Schritte wir miteinander zu gehen haben, wenn wir die Aufforderung in Gerechtigkeit und Heiligkeit zu leben ernst nehmen.
Daher war es ein zukunftsweisender Satz, als Lothar Hoch bei der Partnerschaftskonsultation 2005 in seinern Grusswort sagte: ,,We have been a depended church and wished to be independent. Now we experience that we both are as Churches interdependend.

Nun leben wir nicht vom Wort allein, sondern eben auch von jedem Besuch, von jedem Gespräch, von der Kritik und von der Ermunterung auf unserem Weg. Martin Luther hat in seiner Auslegung vom ,,Vater unser deutlich gemacht, dass die Bitte um unser tägliches Brot alle sozialen Bezüge umfasst: Kleider und Schuh, Hab und Gut, Nachbarschaft und Freundschaft, Ehe und Familie, ebenso auch die Partnerschaft und das Teilen der Gaben im materiellen wie im immateriellen Sinn. Darum haben wir nicht nur Lieder und Bibelauslegung zu teilen, auch nicht nur Hilfe bei Noffällen. Wir haben Bilder geteilt, Eindrücke, Stimmungen, Landschaften und Sprichwörter. Wir haben Liturgien und Visionen zu teilen gelernt: eine andere Globalisierung!

Ich möchte lhnen als Geschenk aus unserer Nordelbischen Werkstatt für Paramente und liturgische Gewänder ein Kanzelparament Überreichen. Es ist für die Christusfeste (Weihnachten, Ostern, Trinitatis) gedacht. Es zeigt, wie durch die Kraft des Heiligen Geistes die Steine vor dem Grab bewegt werden, wie sich die Gemeinde um die Auferstehung sammelt und sich daraus eine Bewegung Gottes in unser Leben hinein entfaltet. Zieht an den neuen Menschen, den Christus geschaffen hat. In these Gerneinschaft sind wir als Christen und Christinnen gesteilt und wissen, dass Gott diese Vielfalt und den kulturellen Austausch segnet.
Wir wünschen Segen für diese Versammlung; wir erbitten den Segen Gottes insbesondere für Sie, lieber Bruder Altmann und für die, die Ihnen nachfolgen werden.

Möge Gott unsere beginnende offizielle Partnerschaft segnen, wie er uns bisher in der gegenseitigen Begleitung gesegnet hat.

Bischof Gerhard Ulrich Nordelbische Ev. Luth. Kirche
 


Autor(a): Gerhard Ulrich
Âmbito: IECLB
ID: 16950
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Provérbios 16.1
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